Die DCA Immunantwort
Unsere primäre Immunabwehr modulieren
DCA – Desoxycholsäure
Der Wirkstoff ist bekannt – seine Funktionen jedoch nicht allen
Drei natürliche Funktionen der Desoxycholsäure
DCA ist in der Biochemie und Medizin die gebräuchliche Abkürzung für „DeoxyCholic Acid“ – auf Deutsch Desoxycholsäure. Für die Chemiker unter uns: 3α,12α-Dihydroxycholansäure. Bekannt ist sie als eine Gallensäure, eine (bei allen höheren Säugetieren) körpereigene Substanz, die internen Regelkreisläufen unterliegt. Der Rohstoff Desoxycholsäure ist meist tierischen Ursprungs, dem Autor ist jedoch auch die eventuelle Möglichkeit einer kostengünstigen pflanzlichen Produktion bekannt. Synthese von DCA ist möglich, jedoch noch kostspielig.
Das Kürzel DCA wurde übrigens zeitweise auch für Dichloressigsäure verwendet, welche NICHTS mit der hier beschriebenen Desoxycholsäure zu tun hat, sondern teils widerrechtlich eine Benutzung unseres geschützten Markenamens war!
Desoxycholsäure verfügt über drei verschiedene bisher bekannte Funktionen. Die erste Funktion hat sie als eine (sekundäre) Gallensäure, welche ihren Beitrag in der Verdauung leistet. Die zweite Funktion von DCA ist die eines Immunmodulators – welche auf diese Website ausführlich beschrieben wird. Die dritte Funktion ist eine im Hormongefüge unseres Körpers.
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Aufgrund ihrer steroidalen Molekülstruktur mischt Desoxycholsäure in unserem Hormonhaushalt mit, vor allem als Antagonist mancher Stresshormone. Die Funktionen als Immunmodulator und Mitspieler im Hormongeschehen wurden von Herrn Dr. Bohuslav Vlcek entdeckt sowie wissenschaftlich publiziert und sind nur manchen Fachkreisen in der Medizin bekannt.
In der Erfahrungsmedizin werden Gallensäuren schon seit Jahrhunderten zur Bekämpfung von entzündlichen Prozessen und zur Stärkung der Immunantwort eingesetzt. Was in Zentraleuropa ein Umschlag mit Kuhdung auf eine Wunde war, ist in der traditionellen chinesischen Medizin Niu Huang (eingedickte und verpresste Gallenflüssigkeit).
Desoxycholsäure als Wirkstoff wurde vor über 100 Jahren als Bestandteil unseres körpereigenen Gallensäurepools isoliert. DCA wurde überdies lange Zeit als Emulgator in Lebensmitteln eingesetzt. In der Medizin findet Desoxycholsäure bis heute Anwendung als Choleretikum, oder neuerdings in der kosmetischen Medizin zur Bekämpfung von Fettgewebe. Ihre Anwendung zur Modulation der Immunantwort ist aktuell aber noch nicht breitflächig etabliert – noch nicht …
DCA Immunantwort in Aktion
Desoxycholsäure moduliert das unspezifische Immunsystem
Die große Entdeckung von Dr. Bohuslav Vlcek ist die Identifikation der Rolle von Desoxycholsäure als Stimulator des unspezifischen Immunsystems, nach neuesten Publikationen direkt der Makrophagen.
Vom Wirkprinzip her wandert DCA in einer inaktiven Form (einzelnes Molekül) permanent durch unseren ganzen Körper – und wird nur direkt an Entzündungsherden oder bei Virusbefall aktiv (Tetramerbildung). Hier greift sie dann als Immunmodulator in etwa das Entzündungsgeschehen ein.
Dieses Wissen gibt uns ein praktisches Werkzeug zur Immunmodulation bei Virosen und Entzündungen. Praktisch können wir in einem Zeitfenster von 1-3 Tagen zu Beginn einer Erkrankung Desoxycholsäure nutzen. Damit unterstützen wir unsere erste Immunantwort.
Die Behandlung einer beginnenden Erkrankung mit DCA …
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… ist daher eine klassische Substitutionstherapie. Man moduliert die Immunantwort durch eine Hebung des aktuell zu geringen natürlichen DCA-Spiegels im Körper.
Im Laufe der Zeit hat die DCA-Fangemeinde den Begriff „Immunvitamin“ geprägt. Chemisch ist dieser Begriff natürlich Quatsch. Desoxycholsäure ist kein Vitamin, sondern eine Gallensäure mit zusätzlicher hormoneller und immunologischer Funktion. Aber als griffiges Label taucht dieser Begriff nach wie vor im Internet auf, weshalb er in diesem Zusammenhang geklärt werden sollte.
DCA Indikationen
Infektionen mit Viren und Bakterien
- Viruserkrankungen√wie Herpes, Mumps oder Windpocken
- Bakterielle Entzündungen√wie Angina, Mittelohr- oder Harnwegsentzündung
- Wundheilung√unterstützen bei Verletzungen oder nach Operationen
Die ersten Wirkungen zur Modulation der Immunantwort mit DCA wurden in den 70er Jahren anhand von Viruserkrankungen von Herrn Dr. B. Vlcek entdeckt und beschrieben. Hier gibt es mehrere Publikationen und klinische Studien, vor allem zur Behandlung von Herpes Zoster. Im Laufe der Jahre wurde Desoxycholsäure bei unterschiedlichsten Viruserkrankungen getestet wie bei Windpocken, Gürtelrose und diversen Formen von Herpes.
Neben Viruserkrankungen sind Entzündungen ein Heimspiel des unspezifischen Immunsystems. Für virale Entzündungsprozesse gilt dies uneingeschränkt. Für bakterielle Entzündungen in der Phase vor der Eiterbildung sowie bei anaeroben Erregern. Auch hier spielt die Stimulation der Makrophagen durch Desoxycholsäure wieder eine Rolle. Davon profitiert zudem auch die Wundheilung.
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Von etlichen Forschern wird die Wirkung von DCA in der Behandlung von Krebs untersucht. Aber hier ist noch mehr Forschungseinsatz vonnöten, damit die komplexen Zusammenhänge verstanden werden können.
Die Eingreifmöglichkeiten unserer unspezifischen Abwehr sind je nach Erreger sehr unterschiedlich. Durch diesen Fakt sind der Indikation für eine Immunmodulation mit Desoxycholsäure klare Grenzen gesetzt.
Für die meisten Erkrankungen auf diesem Planeten ist der Einsatz des Wirkstoffs DCA nicht indiziert – eine Änderung der Immunantwort nicht möglich. Der Einsatz von DCA liegt bei den Krankheiten, die auf der Immunschwäche des unspezifischen Immunsystems im Okzident beruhen. Menschen auf manch anderen Kontinenten wie Orient oder Asien haben teils ein völlig anderes Krankheitsspektrum mit vielen Krankheiten, wo der Einsatz von DCA keinen Ansatzpunkt bietet.
Darüber hinaus ist die Verwendung von DCA bei atopischen oder autoimmunen Erkrankungen kontraindiziert. Das ist logisch, denn dort ist die Immunantwort selbst das Problem.
© Titelbild – Ion-Chiosea@RF123